Montag, 30. April 2012

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Teil III der Untersuchung zur Epistel an Heinrich II.:

- Nostradamus zeigt nochmals auf, wie bereits in seinem Vorwort, daß seine "Voreltern" (Vorfahren ?) ihm den "natürlichen Instinkt zum Weissagen" mitgegeben haben. Diesen brachte er in Einklang mit seiner "langen fortlaufenden Berechnung" und seinem von "Sorge, Kummer und Erregung" entbundenen Geist. Der Seher erwähnt nochmals den "ehernen Dreifuß", den er zur Weissagung benutzt habe.

- Dann folgt, man möchte sagen"Beschwörung" des König, ihm, Nostradamus, zu glauben, daß er "nichts zu schreiben beabsichtige, was entgegen des wahren katholischen Glaubens sei". Dazu nennt Nostradamus den "Vorbehalt der Berichtigung durch den Papst" bei seinen Berechnungen der Zeitalter nach der Heiligen Schrift. Damit versucht er wohl den potenziellen Verdacht des Irrglaubens oder magischer Machenschaften, kirchlich verboten, im Vorfeld zu vermeiden.

- Er benennt Noah als den "obersten Astrologen" und zugleich als Erfinder der "chaldäischen Schriften". Daraus könnte man hypothetisch einen Codehinweis auf die chaldäische Astrologie herauslesen oder/und einen Hinweis auf Geheimwissen und Magie seiner Zeit im allgemeinen.

- Danach zeigt Nostradamus einen weiteren seiner Vorbehalte auf: wegen der "schlechten Zeiten" sollen die "verborgenen Ereignisse lediglich in rätselverpackter Sprache mitgeteilt werden, nicht nur einen Sinn erlaubend". Daraus resultiert eindeutig per Eigendefinition des Nostradamus: seine Zeilen sind nicht eindeutig und entziehen sich damit einer faktischen Überprüfbarkeit !

Fortsetzung folgt ...