Montag, 30. April 2012

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Teil III der Untersuchung zur Epistel an Heinrich II.:

- Nostradamus zeigt nochmals auf, wie bereits in seinem Vorwort, daß seine "Voreltern" (Vorfahren ?) ihm den "natürlichen Instinkt zum Weissagen" mitgegeben haben. Diesen brachte er in Einklang mit seiner "langen fortlaufenden Berechnung" und seinem von "Sorge, Kummer und Erregung" entbundenen Geist. Der Seher erwähnt nochmals den "ehernen Dreifuß", den er zur Weissagung benutzt habe.

- Dann folgt, man möchte sagen"Beschwörung" des König, ihm, Nostradamus, zu glauben, daß er "nichts zu schreiben beabsichtige, was entgegen des wahren katholischen Glaubens sei". Dazu nennt Nostradamus den "Vorbehalt der Berichtigung durch den Papst" bei seinen Berechnungen der Zeitalter nach der Heiligen Schrift. Damit versucht er wohl den potenziellen Verdacht des Irrglaubens oder magischer Machenschaften, kirchlich verboten, im Vorfeld zu vermeiden.

- Er benennt Noah als den "obersten Astrologen" und zugleich als Erfinder der "chaldäischen Schriften". Daraus könnte man hypothetisch einen Codehinweis auf die chaldäische Astrologie herauslesen oder/und einen Hinweis auf Geheimwissen und Magie seiner Zeit im allgemeinen.

- Danach zeigt Nostradamus einen weiteren seiner Vorbehalte auf: wegen der "schlechten Zeiten" sollen die "verborgenen Ereignisse lediglich in rätselverpackter Sprache mitgeteilt werden, nicht nur einen Sinn erlaubend". Daraus resultiert eindeutig per Eigendefinition des Nostradamus: seine Zeilen sind nicht eindeutig und entziehen sich damit einer faktischen Überprüfbarkeit !

Fortsetzung folgt ...

Samstag, 28. April 2012

IV.31

Der Mond um Mitternacht über dem hohen Berg steht,
der neue Weise sah es mit dem einen Gehirn:
durch seine Jünger eingeladen unsterblich zu sein,
die Augen sind nach Süden gerichtet, die Hände am Körper springend ins Feuer.

Dienstag, 24. April 2012

IV.30

Mehr als Elf mal der Mond die Sonne wegstoßen wird,
beide strahlen voll jedoch um Grade weniger:
Und stehen so niedrig das nur wenig Gold geprägt wird,
erst nach Hungersnot und Pest wird das Geheimnis öffentlich.

Montag, 23. April 2012

IV.29

Die Sonne versteckt im Schatten des Merkur,
nur Sekunden am Himmel plaziert wird:
Vulcan von Hermes verspeist wird,
man sieht die Sonne durch Glänzendes und Blondes.

Samstag, 21. April 2012

IV.28

Dann wenn die Venus von der Sonne verborgen sein wird,
wird sie hinter dem Schein des Lichtes geheime Formen annehmen:
Merkur im Feuer, ihre Auren enthüllt,
durch kriegerischen Lärm wird es beleidigt werden.

Freitag, 20. April 2012

IV.23

Die Legion in der Marineflotte,
Kalziniert, Schwefel und Pech wird brennen:
niedergelassen für lange am sicheren Ort,
Hafen Selyn, Herkules Feuer wird sie konsumieren.

Donnerstag, 19. April 2012

IV.22

Die große Armee wird nach Hause geschickt sein,
einen Augenblick später wird sie von dem König bereits gebraucht,
der Glaube aus der Ferne versprochen wird gebrochen,
wird in Unordnung erbärmlich nackt sein.

Dienstag, 17. April 2012

IV.21

Die Änderung wird sehr schwierig sein,
City und Provinz werden durch die Veränderung zugewinnen:
Herz hoch, Umsichtige etabliert, verjagt einen Listigen,
Meer Erde Menschen ihren Status verändern.

Montag, 16. April 2012

IV.20

Ein extrem lang andauernder Friede lobt Gott,
in seinem gesamten Reich vertrocknet die Lilie:
tote Körper vom Wasser an das Land angespült,
die vergeblich darauf harren beerdigt zu werden.

Samstag, 14. April 2012

IV.19

Vor Rouan platzieren die Mailänder die Belagerung,
durch Erde und Meer abgekanzelt die Passagen:
die von Haynaut und Flandern, von Gent und diejenigen von Liege,
durch Spenden verhüllter Freuden die Ufer berauben.

Freitag, 13. April 2012

IV.18

Die meisten Schriften über die himmlischen Taten
werden durch unwissende Prinzen missbilligt:
bestraft vom Edikt, gejagt, wie Verbrecher,
und zu Tode gebracht wo immer sie gefunden werden.

Donnerstag, 12. April 2012

IV.16

Die freie Stadt der Freiheit dient,
Flüchtigen und Träumern gewährt sie Asyl:
der König wechselt und man ist nicht mehr so streng zu ihnen,
aus Hundert werden mehr als Tausend.

Dienstag, 10. April 2012

IV.15

Von der Seite aus man die Hungersnot befürchtet,
von dort kommt die Übersättigung:
das Auge des Meeres gibt durch den Hundegeizhals
dem einen und anderen Öl und Weizen.

Montag, 9. April 2012

IV.14

Der plötzliche Tod des ersten Zeichens
verändert die Aura und stellt einen anderen in die Regierung:
Bald, sehr spät kommt er in das Hohe im niedrigen Alter,
Zu Land und Meer müssen wir ihn fürchten.

Samstag, 7. April 2012

IV.12

Die größere Armee wird in die Flucht geschlagen,
die meisten anderen Krieger werden es nicht weiter verfolgen:
Osten sammelt sich wieder, und die Legion ist reduziert,
dann alle aus Frankreich gejagt werden.

Freitag, 6. April 2012

IV.11

Derjenige der von der großen Kappe bedeckt wird.
Durchgesetzt werden einige Fälle der Exekutionen:
die zwölf  Roten werden die Tischdecke besudeln
unter falschem Mord, der Mord wird kommen, um verübt zu werden.

Mittwoch, 4. April 2012

IV.9

Der Chef der Armee in der Mitte des Druckes,
verletzt wird durch einen in den Oberschenkel geschossenen Pfeil,
dann fällt Genf in Tränen und Verzweiflung,
wird durch Lausanne und Schweiz verraten werden.

Dienstag, 3. April 2012

IV.7

Der kleine Sohn des großen und verhassten Fürsten,
hat bei zwanzig Jahren von der Lepra einen großen Fleck,
seine Mutter wird wegen Gram sterben sehr traurig und dünn,
Und er wird sterben wo der feige Führer fällt.

Montag, 2. April 2012

IV.6

Neue Kleider trägt man nach der Tat,
Bosheit Verrat und Intrige:
zuerst wird der sterben, der das beweisen will,
Farbe Venedig Verrat.